Mittwoch, 1. Januar 2014

Silvesterlauf Werl-Soest

Das vergangene Wochenende war marathonfrei. Dafür stand am Dienstag der Silvesterlauf von Werl nach Soest an. Wie schon in den letzten Jahren hatte ich beim Silvesterlauf am Vortag und Silvestermorgen einen Stand auf der Messe der Veranstaltung. Das lange, ungewohnte Stehen auf der Messe ist nicht unbedingt die ideale Vorbereitung für die anstehenden 15 km. Aber an Silvester ist das vielleicht auch mal egal. Aber irgendwie möchte man ja doch immer gut laufen, auch eben an Silvester. Vielleicht nicht am Anschlag, aber eben gut.
Die Messe war recht gut besucht und ich habe mich mit vielen, vielen Lauffreunden unterhalten. Silvestermittag haben wir dann gegen 12 Uhr unseren Stand abgebaut, damit wir uns noch etwas warm laufen und für den Start vorbereiten konnten. Das hat auch alles ohne Stress und Hektik gut funktioniert. Ein paar Minuten vor halb 2 Uhr haben wir uns in unseren grünen Startblock gequetscht und dann ging es pünktlich los.
Der Start in der Menge von mehreren tausend Startern ist immer recht eng und es dauert in jedem Jahr einige Zeit, bis man frei laufen kann. Aber in diesem Jahr war das bei mir irgendwie anders. Marion ist sofort losgeprescht und hat ihr Tempo gesucht. Ich lief viel langsamer als Marion in der Menge los und wartete darauf, dass ich mein Tempo fand. Und wartete... und wartete...
Nach anderthalb Kilometern kam die erste kleine Steigung und bereits hier merkte ich, dass ich gar keine Kraft in den Beinen hatte. Das war schon Quälerei. Das viele Rumstehen auf der Messe hatte ganz schön Dampf gekostet.
Ich lief weiter und kam immer wieder mit Lauffreunden zusammen. Ein paar kurze Worte und dann trennte man sich wieder. Aber was nicht kam, war ein gutes Laufgefühl. Ich kam einfach nicht in einen guten Trott. Das änderte sich auch auf den nächsten Kilometern nicht. In einem für mich eigentlich viel zu langsamen Tempo lief ich die B1 entlang und suchte nach Erklärungen für mein schlechtes Laufempfinden. War das nur das Rumstehen auf der Messe? Keine Ahnung. Ich entschied mich dann schließlich, einfach nach Soest weiter zu traben. Und fertig. Egal, in welchem Tempo. Es war ja nur der Silvesterlauf. Und den sollte man sowieso eigentlich einfach nur genießen. Aber das konnte ich heute eben nicht.
 
 
So eierte ich weiter bis hinter Ampen. Bei KM 12 überholte mich Lauffreund Jürgen und sprach mich kurz an. Ich versuchte ein paar Meter mit ihm zu laufen, aber es ging nicht. Er war einen Funken zu schnell und so ließ ich wieder abreißen. Egal. Ich wollte nur noch ankommen. Aber...
Aber dann legte plötzlich irgendwer in mir einen Schalter um. Meine Energieversorgung sprang an. Und damit meine Lauflust. Von einer Sekunde auf die andere. So spät und so plötzlich hatte ich das bisher noch nie erlebt. Auf einmal spürte ich Kraft in den Beinen und jetzt wollten sie plötzlich rennen. Und das taten sie dann auch.
Ich erhöhte meine Geschwindigkeit und preschte los. Ein paar Minuten später lief ich an Jürgen vorbei. Er fragte mich, ob ich ihn vorhin verar... hätte, aber ich wollte mich jetzt nicht mehr groß unterhalten. Endlich war der Spaß am Laufen wieder da und den wollte ich jetzt nicht wieder mit Rederei verscheuchen. So düste ich an Jürgen vorbei und an vielen anderen, die hier kurz vor dem Ziel schon etwas kauen mussten. Meine drei schnellsten Kilometer waren somit die drei Letzten.
Als ich dann in Soest über die Ziellinie lief, hatte ich wenigstens den Silvesterlauf noch mit einem guten Gefühl abgeschlossen. Marion wartete schon mit einem Becher Tee auf mich und mit einer tollen Zeit. Immerhin war es ihr schnellster Silvesterlauf. Klasse.
Ob es bei mir wirklich nur am anderthalbtägigen Rumstehen gelegen hat, dass es nicht so lief, weiß ich nicht genau. Vielleicht habe ich einfach mal einen schlechten Tag gehabt. Egal. Am kommenden Sonntag laufen wir schon wieder weiter. Dann starten wir beim Crosslauf Welver. Auch nur eine Kurzstrecke, aber eine schöne, abwechslungsreiche Strecke durch die Natur.
Bis bald im Wald. Und ein frohes und gesundes, neues Jahr für euch.

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