Teil 3 des
langen Wochenendes steht an: der Bremen Marathon. Irgendwie haben wir in
letzter Zeit kein gutes Händchen für Marathonübernachtungen. Schon wieder
bekommen wir kein Frühstück, weil der Gastwirt gestern eine Familienfeier hatte
und wohl einen über den Durst getrunken hat. Er ist morgens nicht wach zu
bekommen. So muss eine Tasse Kaffee und ein Brötchen mit Pute in einer nahen
Tankstelle reichen.
Der Bremen
Marathon ist der Dritte in drei Tagen. So nehme ich mir nichts weiter vor und
möchte nur gut ankommen. Egal wann. Muskelkater habe ich von den letzten zwei
Tagen eigentlich nicht. Nur eine ganzkörperliche Erschöpfung lässt sich nicht
verleugnen. Daher starte ich mit 1400 weiteren Marathonis pünktlich um 9:45 Uhr
genau neben dem Roland und in der Nähe der Stadtmusikanten.
Auf den
ersten 25 km gibt es nur Wasser zu trinken und ich merke nach und nach das nur „kleine“
Frühstück. Ich laufe daher ein lockeres Tempo und habe weiter nur das Ziel, einfach
anzukommen. Dann gibt es an den VPs endlich Iso und Obst dazu und ich trinke 4
oder 5 Becher Iso, bis in meinen Magen nichts mehr rein geht. Nach anderthalb
Kilometern dreht jemand bei mir einen Schalter um und ich spüre meine Kraft
wieder kommen. Ungefähr bei Km 30 geht es dann los. Ich gebe Stoff und wundere
mich selbst darüber, was heute am dritten Tag noch geht. Ich überhole und
überhole und zwischendurch bekomme ich keine Luft mehr, weil sich mir vor
Rührung der Hals zuschnürt. Wo kommt nur diese Kraft her? Keine Ahnung. Das ist
mir im Moment aber auch egal. Ich renne und renne und überhole und überhole.
Und dann irgendwann wird mir klar, dass ich unter 4:30 ins Ziel kommen kann.
Ich renne weiter und kann es nicht glauben, dass mein dritter Marathon in drei
Tagen nun mein Schnellster wird. Hammer!
Nach 4:28
und ein paar Sekunden bin ich im Ziel und habe Tränen in den Augen. Ich kann
mich nicht erinnern, dass ich das mal bei einem Marathon so in der Form erlebt
habe. Überglücklich und gerührt suche ich Marion, die mich an der
Zielverpflegung empfängt. Ich versuche, ihr meine Gefühle zu beschreiben. Aber
das fällt mir sehr schwer und ich muss immer wieder beim Erzählen schlucken und
meine Stimme löst sich auf. Manchmal bin ich eben eine Memme. ;-)
Die Streckenführung
des Bremen Marathons ist übrigens wunderschön und sehr abwechslungsreich. Aber
das könnt ihr alles in Kürze im Video mitverfolgen. Jetzt steht erstmal
Ausruhen auf dem Plan.
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