Die TorTour war noch gar nicht richtig verdaut, da stand bereits der nächste Marathon auf dem Programm: der Ahrathon. Irgendwie hatte die Woche nicht ausgereicht, um meinen Beinen nach der Tortur vom letzten Wochenende wieder richtig Kraft einzuhauchen. Jedes bisschen Steigung bremste mich richtig aus. Meine Beine waren immer noch einfach leer.
Aber der Ahrathon stand an. Der Marathon in Bad Neuenahr, der uns im letzten Jahr so gut gefallen hat. Und den wir in diesem Jahr auf keinen Fall verpassen wollten. So stand ich dann eben mit immer noch "leeren" Beinen am Samstagmorgen am Start des Ahrathons. Marion nahm die halbe Distanz unter die Sohlen und kam auf Platz 6 der Damenwertung. Ich wollte nur meinen 97. MaraUltra schaffen und lief die erste Runde mit viel Genießen der tollen Landschaft und der noch tolleren Verpflegungsstände.
Nach Absolvieren der ersten Runde hatte ich wie im letzten Jahr das ungewohnte Empfinden, dass ich mich richtig darauf freute, noch einmal die schöne Runde laufen zu dürfen. Meine Beine hatten sich wieder eingelaufen und so genoss ich einfach das Ganze noch einmal.
Bei KM 35 ging es ein Straßenstück recht steil den Weinberg hinunter und ich ließ mich richtig fliegen. Dabei kam mir der Gedanke, dass ich es vielleicht noch versuchen könnte, unter 5 Stunden ins Ziel zu kommen. Bisher war mir meine Zeit eigentlich vollkommen egal, da ich mir vorher gar nicht sicher war, ob ich denn durch meine fehlende Beinkraft den Marathon überhaupt schaffen würde. Außerdem habe ich mir wieder wie im letzten Jahr an jeder Verpflegungsstelle ein Weinchen gegönnt. Aber nun lief es doch richtig gut. Die viele Zeit, die man beim Ahrathon an den Verpflegungsständen verbringt, ist recht hoch und von da her sollte man hier gar nicht auf die Uhr schauen. Aber dann gehen eben doch mal wieder die Pferde mit einem durch.
So habe ich die letzten sechs Kilometer in einer Pace von unter 5:30 geschafft, was für mich bei einem Marathon echt ein hohes Tempo ist. Nach 4:59:34 kam ich glücklich ins Ziel. Meine Beine haben gut durchgehalten und der Wein an den VPs war wieder köstlich.
Abends gab es dann den Abschluss bei "Rock & Wein" im Weingut Sonnenberg mit Live-Musik und vielen Lauffreunden. Zwei Bands heizten uns tüchtig ein und das ein oder andere Gläschen Wein musste auch hier noch bis spät in den Abend probiert werden.
Der Ahrathon ist einfach eine tolle Laufveranstaltung, bei der eindeutig das Erleben und Genießen im Vordergrund steht. Nichtsdestotrotz läuft man aber auch einen Marathon (oder eine der kürzeren Distanzen) über eine anspruchsvolle Strecke durch die umliegenden Weinberge mit einigen hundert Höhenmetern.
Der 13. Juni 2015 steht schon in unserem Kalender als fester Termin. Dann können wir wieder an jedem VP ankommen mit den Worten: "Oooh... ein Verpflegungsstand". :-)
Seit letztem Oktober bin ich nun 27 MaraUltras abgelaufen und habe es wirklich geschafft, jetzt 97 Stück auf dem Konto zu haben. Es war im letzten Herbst mehr eine Schnapsidee, aber es ist geschafft. Nun kann am 5. Juli der Internationale Triple Marathon kommen. Dann werden die Nummern 98, 99 und 100 gerockt. Yeah. :-)
P.S. Und wer nochmal mit uns den Ahrathon 2013 laufen möchte... hier findet ihr unsere Eindrücke. Zum Wohl!
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